Motten - Vorläufer unserer Burgen


Die Billiger Motte - Die Motte Knöpp

„Der wasserumwehrte Erdhügel, Knöpp genannt, stellt den Rest einer Motte dar. Die Ebauer, die Herren von Smeye, Gefolgsleute der Jülicher Grafen, errichteten den Burghügel, auf den sie einen hölzernen Turm setzten. Umgeben ist die ca. Fünf Meter hohe und fast quadratische Aufschüttung von einem Wassergraben, der von unterirdischen Quellen gespeist wird. Als das Adelsgeschlecht 1440 ausstarb, wurde auch die Burg aufgegeben.“ 1)


Wingarden.de Digitalfoto vom 12. August 2001 - 9.15 Uhr

Auf S. 26 u.g. Veröffentlichung geht hervor, daß die Herren von Brabant, Geldern, Jülich, Kleve, Limburg und Loon ihre Besitztümer absicherten um im Rhein-Maasgebiet zwei neue Typen von Wehrbauten errichteten: Die Motte und das Feste Haus. „Bei der Motte stand das defensive, wehrbare Element im Vordergrund, wogegen das Feste Haus eher einem repräsentativen und administrativen Zweck diente. Logischerweise wurden Motten vor allem in Zeiten von Eroberungsfeldzügen oder dort errichtet, wo gerade eroberte Gebiete gesichert werden mußten.“ 2)


Rekonstruktion einer Motte mit Wirtschaftshof 2)

Weiter heißt es: „Die Festen Häuser dagegen finden wir eher in Gebieten mit einer hohen Kultur und einer geordneten und stabilen gesellschaftlichen Struktur. Ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts gab es die ersten schüchternen Ansätze, die traditionellen, horizontalen Wehranlagen durch Motten zu ersetzen, einem neuen Festungstyp mit einem einzigen starken, dominanten Punkt. Den Kern der Motte bildete ein konischer Hügel, der entweder bereits vorhanden war (wie in Komont) oder künstlich aufgeschüttet wurde (Kessenich, Millen, Horpmaal, Brustem). Der Querschnitt eines solchen Hügels variierte zwischen zwanzig und hundert Metern und die Höhe zwischen drei und zwanzig Metern. An seinem Fuß war der Hügel von einem Ringwall mit Graben umgeben. Oben auf dem Hügel befand sich ein viereckiger Holzturm. Dieser Turm war für den Herrn sowohl Wohnung wie Bastion und Asguck. Meistens befand sich am Fuß des Hügels eine zweite niedrigere Geländeerhöhung mit den Wirtschaftsanlagen (Bauernhof, Stallungen) und der Kapelle. Dieses „Zwinger“ genannte Areal war ebenfalls von einem Palisadenzaun und einen Graben umwehrt. Innerhalb dieser äußeren Veteidigungslinie gab es auch Räume für die Garnison und Platz für Menschen aus der Umgebung, die aus irgendwelchen Gründen ein Unterkommen suchten ...] 2)


Bekannt: Die Motte von Kessenich (Belgisch-Limburg) während der Ausgrabungen 2)

1) Entnommen: Burgen und Festungen im Euskirchener Land, S 117,
2) Entnommen: Burgen und Festungen in der Euregio Maas-Rhein, S 26, 27

Archiv Reiner Krause
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