Das Freilichtmuseum hatte seinen millionsten Besucher
Von Otto Becker

Jährlich kommen über 150.000 Interessenten


Frau Conrads aus Kalterherberg bei Monschau war die millionste Besucherin im Rheinischen Freilichtmuseum. Der Direktor des Museums, Dr. Adelhardt Zippelius (links) schenkte ihr neben einem Buch eine Dauerkarte.
Foto: O. Becker

Das war eine große Überraschung für Frau Hedwig Conrads aus Kalterherberg im Kreis Monschau. Als sie am Donnerstag, dem 6. August 1970, mit ihrem Mann, ihrem fünfjährigen Söhnchen Dieter und der zehnjährigen Tochter Martina an die Kasse des Rheinischen Freilichtmuseums auf dem Kahlenbusch in Kommern schritt und Eintrittskarten lösen wollte, da flammten die Blitzlichter einiger Fotoapparate auf. Frau Conrads erhielt als Geschenk eine Dauerkarte für das Freilichtmuseum, Blumen, ein Buchgeschenk und den Wappenteller des Ortes Kommern. Der Grund: Sie war der millionste Besucher seit der Eröffnung des Rheinischen Freilichtmuseums im Juni 1961.

Frau Conrads war verwirrt und brauchte einige Minuten, bis sie begriff, was eigentlich los war, warum sie fotografiert und beschenkt wurde, und warum ihr Reporter vom Rundfunk und von Tageszeitungen Mikrofone hinhielten und Fragen stellten. Dann endlich lachte sie und zeigte sich hocherfreut über die ihr überreichten Geschenke. Die Dauerkarte hatte Frau Conrads von Dr. Adelhardt Zippelius, dem Leiter des Rheinischen Freilichtmuseums, bekommen. Ebenso das Buch. Den Wappenteller erhielt die prominente Besucherin vom Kommerner Bürgermeister, die Blumen vom stellvertretenden Gemeindedirektor.


Rheinisches Freilichtmuseum in Kommern (Luftaufnahme 1970)
Luftaufnahme: AERO-FOTO-Schwarzer

Das Rheinische Freilichtmuseum wird im Durchschnitt von jährlich 150.000 Interessenten, darunter auch viele Ausländer, besucht. Im Sommer dieses Jahres war der Andrang besonders groß; es wurden allein im August über 30.000 Besucher gezählt, darunter auch zahlreiche Schulklassen und Jugendgruppen. Zwei Museumsdörfer stehen bereits. Am Aufbau weiterer Dörfer wird gearbeitet. Häuser, Ställe und Werkstätten sind mit dem Mobilar früherer Jahrhunderte eingerichtet worden. Die Bockwindmühle aus Spiel bei Jülich hat in Gestalt einer jahrhundertealten Wassermühle aus der hohen Eifel Gesellschaft bekommen. Eine zweite Windmühle und eine Ölmühle werden folgen. Wer durch das Freilichtmuseum auf dem Kahlenbusch spaziert, fühlt sich zurückversetzt in frühere Jahrhunderte. Gerade das macht den Reiz dieses Museums unter freiem Himmel aus.

Entnommen: Heimatkalender des Kreises Euskirchen 1971

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